Gedichte
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Vier Kerzen brannten
am Adventskranz.
Es war ganz
still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen
zu reden begannen.
Die erste Kerze
seufzte und sagte: "Ich heiße
Frieden;
mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten
keinen Frieden - sie wollen mich nicht!" Ihr
Licht wurde immer kleiner und verlosch
schließlich ganz.
Die zweite
Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße
Glaube,
aber ich bin überflüssig.
Die Menschen wollen
von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn
mehr, dass ich brenne!"
Ein Luftzug wehte
durch den Raum und die zweite Kerze war aus.
Leise und sehr
traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu
Wort: "Ich heiße
Liebe.
Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die
Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen
nur sich selbst und nicht die anderen, die sie
lieb haben sollen!" Und mit einem letzten
Flackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind
in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und
sagte: "Aber - aber:
Ihr sollt doch
brennen und nicht aus sein!" Und es fing fast
an zu weinen.
Da meldete sich
auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Hab
keine Angst!
So lange ich
brenne, können wir auch die anderen Kerzen
wieder anzünden.
Ich heiße
Hoffnung!"
Mit einem Streichholz nahm das Kind das Licht
von dieser Kerze
und zündete
damit all die anderen Lichter wieder an.
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